Burgi Steininger gewährt in  ihren letzten Ausstellungen zum wiederholten Mal einen facettenreichen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen der letzten Jahre. Sie lässt uns dabei ihre tiefe Naturverbundenheit spüren und zeigt ihre großartige Wandelbarkeit, die es ihr ermöglicht, das Gefühlte in verschiedenen Techniken abstrakt oder formal stark reduziert zum Ausdruck zu bringen. Das Spektrum ihrer künstlerischen Arbeit reicht von Acrylbildern über Papiercollagen bis zu Mischtechniken und farbigen Objekten.

Eine einheitliche "Masche" bei Burgi Steininger zu finden, wird es wohl nie geben. So vielfältig, wie ihr die Natur im Großen und Kleinen in Erscheinung tritt, so vielfältig sind auch die Ausdrucksarten in ihrer Bilderwelt. Die durch ihre gesunde Neugierde, ihr aufmerksames Beobachten, Empfinden, Spüren und Berühren gesammelten Eindrücke setzt sie dann mittels verschiedener Materialien handwerklich perfekt in Bilder um, in denen sich einmal leises stimmungsvolles Leben regt, wortlos Erzähltes und dann auch wieder kraftvoll sich in Szene Setzendes oder sensibel ausgewogen Gegensätzliches.

Auch "Chaos und Ordnung sind Polaritäten, die in der Natur gleich zeitig vorhanden sind und sich sogar einander bedingen", sagt sie.

Die Bilder entstehen ohne theoretische Überlegungen, ohne Vorzeichnungen oder kompositorische Planung. Diese Werke sind praktisch das sichtbare Ergebnis eines ständigen geistigen Energieflusses, eine Transformation von Gedanken und Gefühlen zu sichtbaren Formen. So vielfältig, wie Leben an sich sein kann, so vielfältig sind eben auch ihre ausdrucksstarken Bilder - teils ganz ruhig verlaufend, manche geradezu kontemplativ, dann wieder eruptiv und ereignisreich

Auf jeden Fall immer lebendig, d.h. mit Leben erfüllt. Und immer wieder ist es die hintergründig eingesetzte intuitive aber perfekte Komposition, die den bildnerischen Werken von Burgi Steininger eine überraschende und lebendige, aber auch andauernd vorhandene Spannung verleiht.

Prof. Mag. Johann Strutzenberger